Ein Yoga&Surftrip für Frauen mit Brustkrebs: #Trancalmate Vol.2

#Trancalmate Yoga&Surftrip

Written by Angie

01/02/2023

#Trancalmate – ein Wort welches sich aus dem Spanischen tranquillo (ruhig) und alma (Seele) zusammensetzt. Diesen Namen haben wir gewählt fuer unser jährliches Yoga & Surf Retreat in Galizien, gerichtet speziell an Frauen mit Brustkrebs und der Genmutation BCRA I und II.

Im September 2022 kam zum ersten Mal eine #Trancalmate Gruppe zusammen: 6 Power-Ladies, Trip Organisatorin & Yoga Coach Anna Götz, Star Campköchin Ray Klein, local Surfguide Ramon und ich, als Surfcoach. Das Ergebniss: eine wundervolle Woche, prall gefüllt mit tollen Wellen, noch tolleren Momenten und viel Spass.

Hier sprechen die Bilder für sich selber:

Dieses Jahr im September 2023 (16/09 – 23/09/2023) kündigt sich nun #Trancalmate Vol.2 an. Im Vorfeld habe ich mich mit Anna von Yoga für krummes Gemüse zusammengeschlossen und sie gebeten, ein wenig mehr über #Trancalmate zu erzählen.

Aloha liebe Anna. Dies wird jetzt schon der zweite #Trancalmate Trip. Erzähl doch kurz, wie es dazu gekommen ist, und wie der erste Trip so war.

Hallo liebe Angie. Streng genommen hat uns Deine Camp-Köchin verkupellt! Du machst mit NOMB Surf unter anderem Surfkurse für Menschen mit Einschränkungen, ich unterrichte Menschen mit oder nach Krebs, da hat Ray ein Skype-Date arrangiert und wir sind nur so übergesprudelt vor Ideen!

Mir war ganz schnell klar, dass wir eine spezielle Leidenschaft teilen: Uns reizt es, in anderen Menschen Moves und Potenzial zu erkennen, die sie sich in dem Moment vielleicht selbst gar nicht zutrauen. Wir bestärken beide leidenschaftlich gern andere Menschen darin, ihre eigene Bewegung zu finden und ihr Ding draus zu machen – Yoga, Surfen, das macht da keinen großen Unterschied… Das Camp in Galizien bot das ideal Setting als Rückzugsort für Frauen, die gerade eine Brustkrebserkrankung hinter sich hatten oder noch in Behandlung waren. Es war schon sehr beeindruckend, mit wie viel Stolz und Mut und Zerbrechlichkeit sich unsere Teilnehmerinnen in die Wellen gestürzt und auf den Yoga-Matten ausprobiert haben. Nach mehreren Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung ist das ein riesiger Schritt. Viele Bewegungen müssen mit Narben und Assymetrien neu gelernt werden, Ängste überwunden oder auch neue Grenzen akzeptiert werden.

Eigentlich müsste ich sagen, dass dieser erste Trip atemberaubend war – aber die Formulierung passt nicht wirklich, ganz im Gegenteil: im Yoga geht es ja viel um Pranayama, Atemtechniken, die uns mental unterstützen. Ich hab das Gefühl, wir durften mitkriegen, wie sich die Teilnehmerinnen wieder trauen, tief zu atmen! Luft holen, den Moment zulassen, selbst bestimmen wie weit man geht, zurückblicken, was hinter einem liegt, darauf vertrauen, dass mit unserem Ein- und Ausatmen alles kommt und geht wie die rollende Brandung am Strand, die wir vom Haus aus hören konnten.

Beim Trip geht’s um Yoga und Surfen. Magst Du etwas zum Yoga erzählen? Brauchen die Teilnehmer Yoga-Erfahrung zum Beispiel?

Inzwischen ist es ja ziemlich etabliert, Yoga und Surfen zu kombinieren, weil es im Yoga Bewegungsabläufe gibt, die dich beim Surfen unterstützen, und umgekehrt. Für viele Brustkrebsfrauen ist es aber zum Beispiel ein Probelm, nach den OPs auf dem Bauch zu liegen. Ich hatte selbst Brustkrebs und unterrichte inzwischen seit 5 Jahren Menschen mit Krebserkrankungen.

Mit der entsprechenden Ausbildung und in kleinen Gruppen gibt es die Möglichkeit, Bewegungsabläufe individuell anzupassen und Fehlhaltungen zu vermeiden.

Im #Trancalmate-Camp haben wir deswegen eine extra kleine Gruppe mit 6 Teilnehmerinnen, damit wir nicht nur beim Yoga, sondern auch beim Surfen auf alle entsprechend eingehen und sie begleiten können. Erfahrung mit Yoga ist absolut nicht notwendig. Auch das Alter oder die Kondition spielen keine besondere Rolle – ich kann in so einer kleinen Gruppe für alle Kenntnisstufen und vielleicht auch nur ganz geringe Ausdauer Yoga-Flows entwickeln und ausreichend Entspannungseinheiten einbauen. Du Angie, kannst ja genau dies auch im Wasser tun, und passt die Surfstunden individuell auf jede Teilnehmerin an.

Also viel Yoga und Surfen. Was steht sonst noch auf dem Programm?

Die perfekte Mischung aus Schlemmen, Surfen, Strandspaziergängen, Morgenroutine, Mittagsschlaf und mitternachts Sterneschauen auf der Dachterrasse. Außerdem Ausflüge in der Umgebung, Picknick, Yoga am Strand, Trockentraining am Skateplatz, ein großer Garten mit Zitronenbäumen, jede Menge Sand zwischen den Zehen und das größte, breiteste Grinsen im Gesicht, wenn jemand ne Welle gestanden hat! Achja, und hungrig fällt hier übrigens niemand ins Bett – Danke Ray, für die weltallerbesten Zimtschnecken!

Letztes Jahr kam eine super Truppe Ladies zusammen. Wen möchtest Du mit diesem Trip ansprechen? Und wie wirst Du auf die Teilnehmerinnen eingehen?

Das Camp richtet sich ausschließlich an Frauen mit oder nach Brustkrebs, die schon Yoga- und Surferfahrung haben – oder eben gerade nicht! Vielleicht wolltet Ihr immer schon mal Surfen lernen, traut Euch aber keinen regulären Kurs zu? Oder Ihr habt früher schon gesurft, wisst aber noch nicht, wie das mit weniger Kraft funktionieren soll und möchtet Euch mit Yoga unterstützen? Vielleicht braucht Ihr auch einfach nur ein bisschen Abstand zu Krankenhausabläufen und sehnt euch nach achtsamen Sport mit Strand und Wellen? Vieles kann, nichts muss. Das Alter ist irrelevant, der Konditionsstand ist flexibel, Erfahrungen in  Yoga oder Surfen sind nicht nötig!

Wie lange die Erkrankung her ist oder ob es sich um metastasierten Brustkrebs handelt, der gerade behandelt wird, stellt erstmal keine Einschränkung dar! Wichtig ist eigentlich nur, dass OP-Wunden gut verheilt sind oder vor Ort keine aktuen Therapie-Maßnahmen nötig sind.

Wie bei meinen regulären Yoga-Stunden führe ich im Vorfeld ein längeres Anamnesetelefonat-  und wir können alles besprechen, was wichtig ist, um die Reise gut planen zu können. Auch vor Ort führen wir auch mal Einzelgespräche, um den Körper durch die Yoga- und Surfsessions zu stärken, aber nicht zu überfordern.

Früh morgens üben wir eine Morgenroutine mit Bewegungsabläufen, die speziell die Beweglichkeit im Oberkörper verbessern, Assymetrien ausgleichen und Verkürzungen durch Narben oder Einschränkungen unterstützen sollen. Am frühen Abend gibt es eine zweite, kürzere und freiwillige Einheit mit mehr Dehnung, Entspannung und Meditation. Tagsüber gibt es je nach Tide und Bedingungen flexible Zeiten für die Surf-Sessions aber auch ausreichend Zeit fürs Cafe am Strand, lange Spaziergänge oder einfach ganz viel Ruhe. Je nach Wetter machen wir auch mal Yoga auf der Dachterrasse oder am Strand.

Ich freue mich mega drauf, Dich und die Mädels im September wieder tatkräftig unterstützen zu können. Hast Du noch ein paar Schlussworte für unsere Leser?

Ich freu mich wahnsinnig! Ich kann es kaum beschreiben, wie sehr ich mich freue! Es hat einfach so viel Spaß gemacht, im Vorfeld im Team alles gut zu organisieren, vom Transfer vom Flughafen und Hilfe mit dem Gepäck, über großartige Verpflegung bis zu Spenden, die unterstützen können, falls jemand kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen müsste. Und es hat auch riesigen Spaß gemacht zu sehen, wie alle Pläne aufgehen, wieviel Kraft und Begeisterung uns entgegenstrahlt, wie wir kleine Freiräume basteln oder auch mal einen Tagesplan über den Haufen werfen.

Aber am meisten freue ich mich darauf, was die Teilnehmerinnen daraus machen. Zu beobachten, welche Moves mit Surfbrettern über Wellen brettern und wie sich auf der Yogamatte kleine, feine Erleichterungen im Körper breit machen -das war das Größte!

Vielen Dank für das Gespräch liebe Anna, und für Dein Vertrauen, mich auch dieses Jahr wieder an Board zu nehmen bei diesem ganz besonderen Surftrip. Ich freue mich auf noch mehr tolle Wellen und schöne Momente mit so starken Frauen.

Bei Interesse an diesem Trip wende Dich bitte direkt an Anna per Email an [email protected]. Falls Du #Trancalmate Vol.2 finanziell mit einer Spende unterstützen möchtest, melde Dich auch bitte direkt bei Anna. Wir freuen uns sehr über jede Unterstützung, so können wir auch Frauen, mit geringen finanziellen Mitteln, diesen Trip ermöglichen.

Sea you in the water soon. Angie

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